Aristoteles + Epikur

Aristoteles und Epikur - Ethik

Aristoteles
Der Philosoph

Aristoteles wurde 384v.Chr. in Stageira geboren und starb 322v.Chr. in Chalkis. Er erreichte also ein Alter von 62 Jahren.
Aristoteles war ein Schüler von Platon und begründete oder beeinflusste viele Disziplinen maßgeblich (z.B. die Logik, Ethik und Staatstheorie). Er war ein Vertreter des Eudämonismus, was bedeutet, dass er das Glück/schöne Leben als Ziel des menschlichen Seins sah.
Aristoteles war einer der einflussreichsten Philosophen der Geschichte.

Tugend als Mitte
Für Aristoteles ist die Tugend die höchste Kunst. Für ihn bedeutet die ethische Tugend, die Mitte zu finden und diese zu wählen. Der Mensch trifft seine Entscheidungen durch die Vernunft bestimmt und für die Mitte. Dabei muss er sich fragen: wann/wobei/wem gegenüber/wozu und wie soll etwas?
Die Mitte liegt für Aristoteles immer zwischen zwei Schlechtigkeiten. Für die meisten Handlungen oder Leidenschaften gibt es eine Mitte zwischen Mangel und Übermaß. Zum Beispiel beim Geben von Geld ist der Mangel Geiz oder Kleinlichkeit und das Übermaß Verschwendung. Die Mitte liegt bei Großzügigkeit.

Jedoch kann nicht jede Handlung oder Leidenschaft eine tugendhafte Mitte haben. Dinge, die in sich selbst schon schlecht sind, können keine Mitte haben. Ihre Verbindung zur Schlechtigkeit zeigt sich schon im Namen (Beispiele bei Leidenschaften: Schadenfreude, Neid, Ungerechtigkeit – Beispiele bei Handlungen: Diebstahl, Ehebruch, Mord). Die Mitte solcher Dinge ist immer noch ein Übermaß an Schlechtigkeit. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass kein Übermaß des Übermaßes oder Mangel des Mangels möglich ist. Bei derartigen Handlungen oder Leidenschaften kann sich der Mensch nur verfehlen. (Zitat Aristoteles: „Wie immer man handelt, man wird sich verfehlen“).
Demnach ist es anstrengend, tugendhaft zu sein. Der Mensch muss bei jeder Entscheidung mühsam die Mitte finden. Die Voraussetzung dafür ist wiederum, dass der Mensch ein Gefühl und ein Bewusstsein für die Tugend (die Mitte) entwickelt, obwohl es leichter ist aus einem Impuls oder Affekt zu entscheiden, was bedeutet ein Extrem (Mangel – Übermaß) zu wählen.
Für den Menschen ist es nicht leicht zu wählen: Wem, wie viel, wann, wozu und wie und nicht alle Menschen streben nach dem Richtigen oder der Tugend.
Die Schlussfolgerung daraus ist für Aristoteles, dass „das Richtige selten, lobenswert und schön [ist]“. Die Mühe des Menschen wird durch das Streben nach dem Guten belohnt.

Die 3 Wege des glückseligen Lebens
Für Aristoteles besteht das Endziel des Lebens darin, das selbstgenügsame und vollkommene Gute (→ Glückseligkeit) zu erlangen. Der Grund dafür ist, dass diese wegen ihrer selbst und niemals wegen eines anderen gesucht wird. Der Mensch strebt also nach dem Glück und dem schönen Leben für sich selbst.

Die erste Lebensform nach Aristoteles ist das „Leben des Genusses“. Das Ziel ist die Lust und die bloße Befriedigung von Trieben. Die Menschen verhalten sich dadurch sklavenartig. Dies ist jedoch das Prinzip, nach dem die Mehrzahl der Menschen lebt. Für Aristoteles ist dies allerdings eine verwerfliche Lebensform.

Die zweite Lebensform ist politisch und hat die Ziele Ehre und Tüchtigkeit. Dieses Leben verfolgen vor Allem gebildete und energische Menschen. Sie streben nach den Tugenden des Verstandes, was für Aristoteles grundsätzlich lobenswert ist. Aber zum Glück ist auch die Lust notwendig.
Deswegen ermöglicht diese Lebensform nach Aristoteles zwar Bildung und Ehre, aber kein glücklichen Leben.

Die dritte Lebensform ist die „betrachtende Lebensform“. Das Ziel liegt hierbei in der Erkenntnis. Der Mensch nutzt Verhaltensmaßnahmen, um die Glückseligkeit zu erreichen. Weisheit ist in diesem Fall weniger wert, als Nachdenken über das Leben, was mit der Welt im Ganzen und Reinen zu sein bedeutet. Der Mensch gibt sich keinen fleischlichen Genüssen hin, sondern findet als bessere Alternative den geistigen Genuss. Der Geist steht hier als höchstes Gut.
Durch ein Mittelmaß an Bedürfnisbefriedigung erreicht der Mensch Genügsamkeit, was eine notwendige Voraussetzung für die Sicherung der Lebensgrundlage ist.
Diese Lebensform dauert die volle Länge des Lebens, erreicht aber Glückseligkeit.

Epikur
Der Philosoph
Epikur wurde 341v.Chr. Auf Samos geboren und starb 271v.Chr. In Athen. Demnach wurde er 70 Jahre alt. Epikur war ein griechischer Philosoph und der Begründer des Epikureismus. Er war ein Vertreter des Hedonismus, was bedeutet, dass er sich an der Lust orientierte.

Lust als Lebensziel
Für Epikur bildete die Lust das höchste Lebensziel. Dabei beschreibt der Begriff „Lust“ den Zustand des Wohlbefindens und der Vollkommenheit. Trifft der Mensch also die richtigen Entscheidungen, kann er ein lustvolles Leben führen.
Dafür ist es erforderlich, dass der Mensch genau über seine Handlungen nachdenkt und dann die richtigen Entscheidungen trifft. Dabei sollen vor Allem seelische und körperliche Schmerzen vermieden werden.
Die Glückseligkeit ermöglicht die Ausgeglichenheit für die Seele. Deswegen soll der Mensch philosophieren. Der Grund dafür ist, dass die Philosophie die Gesundheit der Seele und ihre Vollkommenheit gewährleistet. Das menschliche Streben nach Vollkommenheit ist also der Versuch, alle diese Mittel zu erreichen.
Ein freudvolles Leben nach Epikur bedeutet, dass der Mensch gleichbleibend zufrieden ist und keine Schmerzen oder Leid empfinden muss. Für Epikur ist das Leben gleichzusetzen mit dem Empfinden und der Tod mit dem Nicht-Empfinden. Aus diesem Grund braucht der Mensch keine Angst vor dem Tod zu haben, weil der Tod die Abwesenheit von Leid bedeutet.
Das Leben in der Gemeinschaft schließt auch gemeinsames philosophieren mit ein (Garten des Epikur). Dabei soll die Vernunft genutzt werden, um ein anständiges, vernünftiges und gerechtes Leben zu führen, welches mit Freude verbunden ist.

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